Asbrock und Kühn im Online-Meeting: Clever nachhaltig Häusle bauen

Überaus engagiert diskutierten zahlreiche Teilnehmende im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Das grüne Forum“ des Grünen-Landtagskandidaten Alexander Asbrock über das Thema „Clever Häusle bauen. Das nachhaltige Eigenheim“. Als Refernt konnte Asbrock den Bundestagsabgeordneten Christian Kühn gewinnen. Er ist Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Obmann im Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen. Kühn legte eindrucksvoll klar, dass nur durch eine nachhaltige Bauwende künftig Wohnen bezahlbar und klimafreundlich möglich ist.

Der Gebäude- und Bausektor sei heute für 40 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich, für 90 Prozent des Rohstoffverbrauchs und für 35 Prozent des Energiebedarfs „und ist somit der entscheidende Klimahebel“, betonte Kühn. Der globale Trend zur Urbanisierung verstärke sich außerdem immer weiter: „Heute leben vier Milliarden Menschen in Megacities, in 2050 werden es 6,5 Milliarden sein. Weil bei der Betonherstellung CO2-Emissionen nicht auf null reduziert werden könnten und Sand immer knapper und somit teurer werde, sei eine Umdenken beim Bauen unabdingbar. Grundsätzlich, so Kühn, müsse beim Bau eine Lebenszyklusbetrachtung herangezogen werden und ein Gebäuderessourcenausweis erstellt werden. „Davon sind wir in Deutschland aber noch weit entfernt“, warf Alexander Asbrock ein, „Minister Seehofer blockiert noch, er sollte sich aber an der Vorreiterrolle von Baden-Württemberg orientieren“.  Die grün-geführte Landesregierung habe auch eine zur Bauwende überfällige  Holzbauoffensive angeschoben, sagten Kühn und Asbrock. Bauen mit Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen wie Stroh zum Dämmen sei schon vor langer Zeit praktiziert worden und werde sich auch in Zukunft wieder durchsetzen. Nachhaltigkeit bedeute aber auch die Neuausrichtung der Kreislaufwirtschaft, sagte Kühn. In Deutschland würden jährlich 517 Millionen Tonnen mineralischer Rohstoffe verbaut, das sind 90 Prozent des gesamten inländischen Rohstoffabbaus – deshalb: „Rohstoffe müssen wieder verwertbar sein“!

Und ganz wichtig: „Da 75 Prozent aller Gebäude und Wohnungen in Deutschland zwischen den 1950-er und 1970er-Jahren entstanden sind, müssen Sanierungen forciert und gefördert werden“. Die Ziele der Grünen fassten der Bundestagsabgeordnete und Asbrock so zusammen: „Wir stehen für einen fairenCO2-Preis als Investitionsanreiz für Vermieter*innen, füreinDrittelmodell bei der energetischen Sanierung, für Quartierssanierung, für Dekarbonisierung der Wärme, für finanzielle Anreize zum Kauf und Verkauf von leer stehenden Gebäuden und Wohnungen, für mehr erneuerbare Energie und für bessere Gebäudestandards“.

In der von Zweitkandidatin Melanie Kraus moderierten Fragerunde wurde bedauert, dass Bauen für junge Familien immer noch zu teuer sei. Chris Kühn sieht im spekulativen Anstieg der Bodenpreise den Hauptkostenantrieb. Dazu steigere der Fachkräftemangel die Baukosten, da sei auch der niedere Zins kein Anreiz. Alexander Asbrock verwies auf seinen Vorschlag zur Gründung eines Kompetenz- und Fortbildungszentrums für das Handwerk in Bopfingen als probates Mittel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Weitere Themen waren die Reform der Waldwirtschaft, die Forderung nach PV-Anlagen auf allen Dächern, Bauen in die Höhe, Tiny-Häuser sowie Wärmegewinnung und -speicherung.

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